Langbeschreibung
'[.] in allem Erkennen steckt ein kritisches, ins Wirkliche treibendes Moment. Es verschwindet nur, wenn das Erkennen sich zu Rezept und Propaganda verzerrt.' In diesen Sätzen aus Horkheimers Aufsatz Zum Begriff der Vernunft (1952) erscheint ein Grundantrieb nicht nur seines eigenen Denkens, sondern der kritischen Theorie, die er begründet hat, insgesamt: das Projekt der Selbstaufklärung der Aufklärung. Frühzeitig hat Max Horkheimer auf den inneren Zerfall der bürgerlichen Gesellschaft und die Verdüsterung der sie einstmals inspirierenden Ideen: Freiheit, Gerechtigkeit, Wahrheit, Fortschritt, Humanität, mit Begriffen und Analysen reagiert, in denen philosophische und sozialwissenschaftliche Einsichten sich verschränken. Und von diesem Argumentationszusammenhang, der den Zweifel beredt und die Hoffnung schweigsam macht, hat er zeit seines Lebens nicht gelassen. Band 7 der Gesammelten Schriften - der mit Band 8 eine Einheit bildet - vereinigt Aufsätze, Vorträge, Aufzeichnungen und Gespräche zu Fragen der Philosophie, der Ideologie- und Kulturkritik. Sie sind allesamt nach Horkheimers Rückkehr aus der Emigration entstanden: Zeugnisse des Spätwerks, in denen die Erfahrung des Faschismus nachwirkt, aber auch die Aufgabe einer an dieser Erfahrung geschärften Gesellschaftstheorie, 'Vernunft in die Welt zu bringen'.
Hauptbeschreibung
»Die Philosophen leben nicht mehr verborgen und unstet wie Descartes oder an der Grenze der Staaten wie Voltaire. Nach der, vor allem auf Deutschland beschränkten, Verinnerlichung der politischen Energien, die in Philosophie und Musik den großen Ausdruck fand, haben sie mit der Welt Frieden geschlossen, mit der uneins zu sein einmal zum Wesen der Philosophie gehörte.« Max Horkheimer (1959)
Inhaltsverzeichnis
1. Philosophisches, 2. Würdigungen, 3. Gespräche